Antifa-Mobi-Aufruf des Autonomen Zentrums KTS Freiburg für den 24. September 2016 gegen den „Tag der europäischen Völker“ in Weil am Rhein (französisch)
Gegen den „Tag der Europäischen Völker“ am 24.9. in Weil am Rhein Rechtsradikale im Dreiländereck versuchen sich erneut zu organisieren. Wieder in Weil am Rhein. Weil, war da nicht was? Aus Weil am Rhein kam auch der gescheiterte Nazibombenbauer T. Baumann, der 2009 eine Bombe gegen politische Gegner*innen wie „KTS oder DGB“ zünden wollte. Seit dem 8. November 2015 treten Nazis nun offensiv in Weil am Rhein an die Öffentlichkeit.
Zu Anfang noch unter dem Namen „friedlicher Widerstand“, bald darauf auch als „Pegida Dreiländereck“. So versuchten sie es zuletzt immer wieder mit Kundgebungen im Weil, Kandern und Basel in der Öffentlichkeit zu hetzen – auch rassistische Übergriffe häuften sich (siehe Chronik weiter unten). Nachdem sich „Pegida Dreiländereck“ zerstritten hat, versucht nun Andreas Weigand am 24. September unter dem Motto “Tag der europäischen Völker” die Neonazis wieder auf der Straße zu sammeln.
Auch wenn der Staat Antifas seit jeher und ganz aktuell in der Region mit Repression begegnet, werden wir uns nicht einschüchtern lassen und uns dem Tag der europäischen Völker in den Weg stellen. Wir rufen dazu auf, am 24. September 2016 nach Weil am Rhein zu kommen und den Tag für die Nazis zum Desaster zu machen!
Gegen die Ideologie der Vernichtung
Für den so genannten „Tag der europäischen Völker“ mobilisieren die Neonazis grenzübergreifend. Gerade aus Frankreich hoffen sie auf rege Beteiligung. Beginnen wollen die Neonazis um 13 Uhr auf dem Hüninger Platz im Stadtteil Friedlingen, in direkter Nähe zur Wohnung der Familie, welche von Neonazis wochenlang eingeschüchtert und bedroht wurde.
Der von Andreas Wiegand initiierte „Tag der Europäischen Völker“ zeigt das ganze Ausmaß faschistischem Größenwahns. Nach der Vorstellung der Neonazis wollen sie sich dafür einsetzen, dass jedes (und sei es noch so konstruierte) „Volk“ seinen eigenen Nationalstaat bekommt. In diesen „reinen“ Staaten können sie dann ungestört Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, Migrant*innen, Unangepasste, Arbeitslose, etc. Stück für Stück aus der Gesellschaft entfernen (sprich: mit Gewalt vertreiben und umbringen).
Hinter diese gemeinsame Forderung nach totalitären „Volksstaaten“ stellen sich die Neonazis verschiedener Länder und Regionen. Ist dann erst der herbeigesehnte Zustand der absolut gleichgemachten Gesellschaften erreicht, beginnt der Überlebenskampf jedes „Volkes“ gegen die anderen, was die Nationalsozialist*innen als Blut und Boden-Ideologie vertreten haben. Dies hat zur Konsequenz, dass ein erbarmungsloser Vernichtungskrieg gegen alle anderen „Völker“ beginnt: Die Völkerschlacht als alles überziehender Krieg.
Out of control gegen den Hass der Rassist*innen
Gegen diese widerwärtige Vorstellung und den europaweit drohenden Rückfall in mehr nationalistische Identitätspolitik und Reaktion wollen wir uns wehren. Wir setzen uns ein für ein miteinander aller Menschen. Sowohl im Hier und Jetzt (trotz Nationalstaaten) wie auch in Zukunft (dann hoffentlich im Anarchismus).
Gegen Nazispuk auf den Straßen hilft nur sich dagegen zustellen und ihnen keinen Meter Raum zu geben. Dabei wollen wir den Neonazis jeden Raum in der Stadt nehmen. Um dieses Ziel zu erreichen, mobilisieren wir für Out-of-Control Aktionen im gesamten Stadt- bzw Dorfgebiet, bei dem viele verschiedene Protestformen Platz haben. Das wollen wir durch dezentrale Aktionen erreichen (Sitzblockaden, Pink & Silver-Paraden, Punkmusik und Straßenpartys, agile Kleingruppen, etc.).
Gleichzeitig wird eine angemeldete Kundgebung/Demonstration gemeinsam von der Linken und den JuSos in Weil am Rhein stattfinden. Zusätzlich soll im Vorfeld am 17.9. ein Sternmarsch gegen Rechts des „Aktionsbündnis Miteinander“ stattfinden. Wir setzen auf vielfältige Aktionen gegen den Naziaufmarsch in der ganzen Stadt. Jeder Naziaufmarsch, der stattfinden kann, stärkt die rechte Szene und muss verhindert werden, von der Anreise bis zur Abfahrt. Je vielfältiger am 24.9. gegen die Nazis demonstriert wird, desto besser!
¡No Pasaran!
Für die Freiheit – für die Anarchie!”